Mit einem ungewöhnlichen Problem konfrontierte uns ein Kunde: Sein Motor ließ sich zwar einwandfrei starten, doch ihn abzustellen, war nur ab und zu möglich. Wenn der Motor sich nicht abstellen lässt, muss er ihn über den zweiten Gang abwürgen. Dann aber bleibt die Zündung eingeschaltet und geht nur mit Glück nach einiger Zeit aus. Bleibt die Zündung dauerhaft an, muss er das Fahrzeug aufgrund leerer Batterie überbrücken.

Keyless als Ursache?
Aufgrund des schlüssellosen Startsystems bestand für uns der erste logische Schritt im Auslesen des Fehlerspeichers. Allerdings waren – abgesehen von ein paar Fehlern aufgrund häufigen Überbrückens – keine Einträge vorhanden, die einen Hinweis auf die Fehlerursache geliefert hatten. Wir mussten den Fehler also mit manuellem Prüfen finden und untersuchten zunächst den Startknopf – ohne Beanstandung. Also besorgten wir uns den Sicherungsbelegungsplan sowie den Schaltplan zur weiteren Fehlersuche.

Bei unserem Problemfahrzeug war das Bordnetzsteuergerät (BNS) für das An- und Abstellen des Motors zuständig.
Und um den Fehler zumindest einzugrenzen, kam uns folgender Gedanke: Ziehen wir bei laufendem Motor die Sicherung des BNS, müsste der Motor ausgehen. So machten wir den Steckplatz der Sicherung ausfindig und zogen sie während der Motor lief. Doch es passierte nichts: Weder ging der Motor aus, noch waren Fehlerspeichereinträge gesetzt. Nun war klar, dass hier der Fehler zu suchen ist. Denn wäre das BNS durch die gezogene Sicherung tatsächlich stromlos, müsste der Motor ausgehen. Es muss also einen Zusammenhang zwischen BNS und Stromversorgung geben.

Die Lösung
Wir legten daraufhin das BNS unter dem Handschuhfach frei und fanden recht schnell den Fehler: An einem Mehrfachstecker des Steuergeräts waren zwei benachbarte Pins verschmort – Klemme 30 und Klemme 16. Die zwei Pins bekamen dadurch Kontakt und bildeten eine Plus-Brücke.